Dr. Vera Hierholzer

  1. Wo arbeitest Du?

 

Ich leite das MIK Museum Industriekultur am Piesberg, mitten im UNESCO-Geopark Terra Vita, untergebracht in den Gebäuden einer historischen Kohlenzeche. Der Piesberg ist für mich ein ganz besonderer Ort, wo Geschichte, Industriekultur und Natur eng miteinander verbunden sind und man ganz viel erleben kann – vom Besuch des Bergwerkstollens und einer spannenden Ausstellung bei uns oder eines Konzerts bei unseren Nachbarn im Piesberger Gesellschaftshaus über eine Wanderung mit spektakulären Blicken in den Steinbruch bis hin zu einer Fahrt mit der Feldbahn und anschließendem Kaffee und Kuchen im Café MIK.

 

  1. Was macht Deine Arbeit aus?

 

Meine Arbeit ist sehr vielfältig: Einerseits besteht sie aus vielen Managementaufgaben rund um unsere denkmalgeschützten Gebäude und das weitläufige Gelände; es geht um Förderanträge und Mittelverwaltung, Personalplanung usw. Aber auch viel Kreatives gehört dazu, wenn wir das Veranstaltungsprogramm rund ums Jahr planen, Ausstellungsinhalte erarbeiten, nach Informationen und Exponaten recherchieren, neue Angebote z. B. für Schulen entwickeln, Beiträge für die Sozialen Medien verfassen oder überlegen, wie wir unser Publikum aktiv beteiligen. Das ist uns besonders wichtig: Wir wollen ein Ort sein, an dem über aktuelle Fragen aus dem Themendreieck Mensch – Natur – Wirtschaft diskutiert wird, wo der Blick in die Geschichte mit neuen Ideen verbunden wird und die Generationen sich austauschen können. Auch Kooperationen mit vielen verschiedenen Partnerinnen und Partnern, die Vernetzung in der Stadt spielen eine große Rolle.

 

  1. An welche Veranstaltung oder an welches Ereignis erinnerst Du Dich gerne?

 

Wir haben jedes Jahr ein sehr reichhaltiges Programm, da fällt die Wahl schwer! Ich mag die Großveranstaltungen wie das alle zwei Jahre stattfindende Bergfest, das viele tausend Menschen anzieht und bei dem alle Piesberger gemeinsam ein Programm auf die Beine stellen. Aber das Basislager Piesberg mit Konzerten und Theater im Freien, Exkursionen, Workshops, Fahrradtouren u.v.m. ist auch ein wichtiger Baustein im Jahresprogramm; dieses veranstalten wir jeden Sommer eine Woche lang gemeinsam mit dem Piesberger Gesellschaftshaus.

Am meisten liegen mir Ausstellungen am Herzen: Eine ganz besondere war meine erste hier am MIK: „Über Wasser“. Denn diese haben wir gemeinsam mit über 70 Akteurinnen und Akteuren gestaltet – Wassersportvereinen, Kirchengemeinden, Schulen, Handwerkern, Künstlern, Umweltschutzverbänden, Forschungsinstitutionen und vielen mehr. Sie alle haben ihre Perspektive auf das nasse Element beigetragen, indem sie große Zinkeimer mit Installationen, Kunstwerken, Bildern, Texten, Audios und Videos gestaltet haben – diese haben wir in der großen Ausstellungshalle aufgehängt. Ein tolles, vielstimmiges Bild! Und ein sehr spannender Austausch untereinander bereits im Vorfeld!